Tinnitus aurium

 

Der Begriff Tinnitus aurium (lat. „Klingeln im Ohr“) oder kurz Tinnitus bezeichnet ein in der Regel nur vom Betroffenen subjektiv wahrgenommenes Geräusch im Ohr/Kopf. Im Gegensatz dazu beruht der „objektive Tinnitus“ auf einer von außen wahrnehmbaren bzw. messbaren körpereigenen Schallquelle. Der objektive Tinnitus tritt allerdings sehr selten auf.

Oft wird Tinnitus für ein neuzeitliches Phänomen gehalten. Alte medizinische Aufzeichnungen beweisen jedoch, dass Tinnitus die Menschheit schon über Jahrtausende begleitet:

Schriften aus Babylonien beschäftigen sich mit dem „Singen im Ohr“. Auch die Assyrer und Ägypter versuchten den Ursachen dem Tinnitus auf die Spur zu kommen. Dabei entstand der volkstümliche Aberglaube, dass jemand Gutes oder Böses über einen spricht, wenn es in den Ohren klingelt.

 

Hippokrates berichtete über Betroffene im klassischen Griechenland. Er be-

schrieb das Ohrensausen als eine Folge krankhafter Störungen der inneren Harmonie und des biologischen Gleich-

gewichts.

 

Aristoteles (384-322 v. Chr.) bemerkte, dass das Summen im Ohr in Kombi-

nation mit Meeresrauschen nachließ. Auch in der Antike setzte man sich mit der Entstehung und dem Wirken des Tinnitus auseinander.

 

 

 

 

Im Laufe der Forschung hat man viele Schädigungen oder Erkrankungen des Mittelohrs, Innenohrs, des Hörnervs oder Gehirns für Tinnitus ursächlich verantwortlich gemacht.

Es gibt zu den Ursachen zwar viele Theorien, aber bisher keine allseits anerkannte und alleinige Ursache für Tinnitus.

 

 

Was können Sie gegen den Tinnitus tun?

Der Anfang jeder Therapie sollte eine rasche Diagnose sein. Dies bedeutet, dass man möglichst zügig einen Arzt aufsuchen sollte. Nach Ausschluss aller organischen Ursachen wird die seelische Komponente durchleuchtet und besprochen.


Was können wir für Sie tun?

Wir können den Tinnitus mithilfe einer Tinnitometrie eingrenzen, ausführlich beraten und aufklären (Counseln) sowie ggf. eine apparative Versorgung durchführen. Je nach dem ob der Tinnitus mit einer kombinierten Hörschädigung auftritt, kann eine Anpassung von Tinnitusinstrumenten oder auch Hörsystemen sinnvoll sein. Tinnitusinstrumente werden in Masker und Noiser klassifiziert. Während Masker lauter als das Ohrgeräusch sind und dieses damit überdecken, arbeiten Noiser leiser und lassen die Wahrnehmung des Tinnitus zu. Autogenes Training, Yoga und Akupunktur können das allgemeine Wohlbefinden steigern und zur Entspannung beitragen.


Die Tinnitus-Retraining-Therapie ist eine Behandlungsmethode zur Linderung des chronischen Tinnitus. Spezialisierte Tinnituskliniken betreuen ambulant und stationär. Langfristig soll das Gehör "lernen", sich an den Tinnitus zu gewöhnen und ihn zu überhören. Dies kann allerdings viele Monate dauern und ist nicht bei jedem Betroffenen auch tatsächlich erfolgreich.